Eingrenzung der Ausbreitung

Nachverfolgung der Resistenz

Stärkung des Verantwortungsbewusstseins

Entwicklung neuer Lösungen

Hochansteckende Krankheiten wie Tuberkulose (TB), Hepatitis C (HCV), Hepatitis B (HBV), Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) oder sexuell übertragbare Infektionen (STI), wie Gonorrhö und Chlamydien, sind bei Gefängnisinsassen überrepräsentiert.

Eine neue Richtlinie weist darauf hin, dass die Strafhaft eine besondere Gelegenheit darstellt, gezielt Risikogruppen anzusprechen, die in der Bevölkerung oft nur schwer zu erreichen sind. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC) und die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction, EMCDDA) empfehlen als Schlüsselmaßnahme die Umsetzung einer vom Versorger initiierten aktiven Fallfindung bei Haftantritt.1 Eine frühzeitige Diagnose, einschließlich der Testung auf Resistenz, mit anschließender Einleitung einer angemessenen Behandlung kann die Übertragung von Krankheiten sowohl in der Haftanstalt als auch in der breiteren Bevölkerung verhindern. Dies trägt zu den Präventionsstrategien der öffentlichen Gesundheitsversorgung bei.

Abbildung 1. Schematische Darstellung der Richtlinien für die öffentliche Gesundheitsversorgung.1

Bei TB stehen eine Reihe verschiedener Diagnostiktests für die aktive Fallfindung bei Haftantritt zur Verfügung. Ihre Verwendung hängt von verschiedenen Faktoren, wie verfügbaren Ressourcen einschließlich Laboreinrichtungen (auf nationaler und lokaler Ebene) und nationalen/internationalen Leitlinien, ab. Screening-Tools, egal ob risiko- oder fragebogenbasiert, sind im Allgemeinen nicht sensitiv genug und sollten daher nicht die einzige Methode darstellen. Hingegen sind sputumbasierte Tests leicht umsetzbar, da die Insassen ihre Proben unter Aufsicht selbst entnehmen und dem medizinischen Personal übergeben können. Von der WHO anerkannte Schnelltests bieten klare Vorteile, da sie kein Fachlabor voraussetzen, schnelle Ergebnisse und Informationen zur Wirkstoffresistenz liefern und die Isolierung und Einleitung der Behandlung beschleunigen können. Systeme, die eine gleichzeitige Testung auf TB, HIV, HBV, HCV und STIs von nichtinvasiven Proben ermöglichen, bieten eine Gelegenheit, die Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer effektiven Strategie zur aktiven Fallfindung in Haftanstalten zu überwinden.


Quelle:
1. European Centre for Disease Prevention and Control, European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction. Public health guidance on active case finding of communicable diseases in prison settings. Stockholm und Lissabon: ECDC and EMCDDA; 2018. https://ecdc.europa.eu/sites/portal/files/documents/Active-case-finding-communicable-diseases-in-prisons.pdf

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